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Die Befreiung aus dem nationalsozialistischen Lagersystem 1944/1945

Als „Atempause“, als eine Zeitspanne „am Rande der Zivilisation“ hat Primo Levi seine Befreiung aus dem KZ Auschwitz beschrieben. Auch für andere Überlebende war die Befreiung der Lager, der Weg in die Heimat oder aber ins Exil von großen Herausforderungen und neuen Erfahrungen geprägt.

Mit dieser Einleitung hatte die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und dem Förderverein Gedenkstätte KZ Hinzert e.V. am 17. + 18. Mai 2022 in die Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert zu einer Fachtagung eingeladen.

Die Einführung in das Thema übernahm Frau Insa Eschebach, ehemalige Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.

Die Tagung wurde in die Sparten „VOR ORT“, „HEIMKEHR“ und „NEUBEGINN“ unterteilt. Nach den jeweiligen Fachvorträgen beteiligten sich alle Anwesenden an regen Diskussionen.

„VOR ORT“

  • Kriegsende, Befreiung und das Massaker von Abtnaundorf. Leipzig im April 1945 – Maximilian Schulz, Leipzig
  • Die Befreiung des Stalag X B Sandbostel und die Hilfsbemühungen der britischen Armee – Andreas Ehresmann, Sandbostel

Moderation: Insa Eschebach

„HEIMKEHR“

  • Heimkehr und Neuanfang. Rückkehr deportierter Französinnen – Mechtild Gilzmer, Saarbrücken
  • Von Sachsenhausen nach Schwerin: Jehovas Zeugen und der Todesmarsch – Falk Bersch, Wismar
  • Drei Personengeschichten im Vergleich – Überlebenswege und Nachkriegserfahrungen in der Slowakei – Juraj Lepiš, Banskà Bystrica, Slowakai

Moderation: Lena Haase, Sarah Scholl-Schneider

  • Die unfreien Befreiten. Über die lange Heimkehr der sowjetischen ZwangsarbeiterInnen aus Luxemburg – Inna Ganschow, Luxemburg
  • Der schwierige Weg nach Hause: Repatriierung sowjetischer Kriegsgefangener – Olaga Radschenko, Cerkassy, Ukraine – online zugeschaltet
  • „Der lange Weg nach Hause“ – ein sowjetisches Tagebuch über die Repatriierung von Ilmenaus, Thüringen nach Kamyšlovka, Kasachstan – Gero Fedtke, Jena

Moderation: Lena Haase, Sarah Scholl-Schneider

„NEUBEGINN“

  • Gesellschaftspolitisches Engagement ehemaliger tschechischer Häftlinge des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück in den ersten Nachkriegsjahren – Pavla Plachá, Prag, Tschechien
  • „Das Erfurter Sondergericht und seine Verurteilten. (Über-)Lebenswege zwischen Strafaussetzung und Selbstbefreiung“ – Alexander Liemen, Bayreuth
  • Französische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg in Deutschland: Rückkehr während und nach dem Weltkrieg – Kriegsgefangene beim Aufbau des französischen nationalen Gedächtnisses – Christophe Woehrle, Obernei, Frankreich

Moderation: Mechtild Gilzmer

Resümee und Abschlussdiskussion – Andreas Ehresmann